Shelter bauen

Baue ein Shelter, eine Notunterkunft

Ein Shelter ist ein Schutz, den du dir an beliebigen Orten Outdoor aufbauen kannst. In der Natur verwendest du hierfür alles, was dienlich sein kann wie Äste, Stämme, Wurzeln, Steine, umgestürzte Bäume, Laub, etc.

Auch in urbanen Gebieten kannst du dir ein Shelter improvisieren. Hier nutzt du anstelle von Naturstoffen andere Materialien wie Kartons, Folien, Verpackungen und Ähnliches.

Um dir Arbeit beim Aufbau deines Shelter zu ersparen, nutze natürlich vorhandene Strukturen und Materialien, die bereits einen gewissen Schutz bieten können (Tellerwurzeln umgestürzter Bäume, Felsvorsprünge, umgestürzte Baumstämme, etc.).

Wann ist ein Shelter von Vorteil und wann nicht?

Materialien zu suchen und daraus eine Notunterkunft zu bauen, ist immer mit Zeitaufwand und Kraftanstrengung verbunden. Je mehr Energie du aufwendest, desto mehr Nahrung musst du auch aufnehmen.

In Notsituationen mit Nahrungsmangel, wo du sowieso schon geschwächt bist, solltest du genau abwägen, ob der Bau eines Shelter tatsächlich erforderlich ist.

Das bietet dir ein Shelter:

  1. Sichtschutz
  2. Wetterschutz und Schutz vor starkem Wind
  3. Schutz vor Regen und Schnee
  4. Sonnenschutz und Schatten
  5. Bodenisolierung
  6. Bei Regen: Wassergraben
  7. Zusätzliche Wärme durch Feuerreflektor

Shelter als Sichtschutz

Dort wo du das Shelter errichtest, ist gleichzeitig dein Lagerplatz. In vielerlei Hinsicht ist es sinnvoll, den Lagerplatz versteckt zu wählen. Durch geschickten Aufbau kann das Shelter zusätzlichen Sichtschutz bieten. Farbige Kleidungsstücke, Schlafsack oder Rucksack liegen darunter gut getarnt.

Wetterschutz und Schutz vor starkem Wind

Wenn möglich, sollte der Lagerplatz immer so gewählt werden, dass er windgeschützt liegt. Deshalb ist es ratsam, vor dem eigentlichen Lageraufbau die Hauptwindrichtung abzuklären. Das kannst du einfach abchecken, indem du den angeleckten Finger in die Luft hältst oder den Wuchs von Pflanzen und Bäumen betrachtest.

Neigen sich Bäume in eine bestimmte Richtung, bläst der Wind hauptsächlich von der gegenüberliegenden Seite.

Damit das Shelter nicht zu viel abhalten muss, wähle den Aufbauort an einer windgeschützten Stelle wie nahe an einem Fels oder an einem dicken Baumstamm. Ideal sind großflächige Tellerwurzeln umgestürzter Bäume. Der Eingang zum Shelter wird dann so ausgerichtet, dass zusätzlicher Windschutz entsteht.

Schutz vor Regen und Schnee

Hast du eine regendichte Plane dabei, dann kannst du im Handumdrehen eine wasserdichte Notunterkunft improvisieren. Ohne Regenplane gestaltet sich dieses Unterfangen schon etwas schwieriger und auch aufwändiger.

Stehen die Wetteranzeichen auf Regenwetter, dann solltest du rechtzeitig damit beginnen, dir über eine trockene Unterkunft Gedanken zu machen.

Natürlicher Wetterschutz in der Natur:

  • in Höhlen
  • unter Felsvorsprüngen
  • unter Bäumen mit besonders dichtem Laubdach
  • in stark bewaldeten Abschnitten, wo die Regentropfen nur langsam ihren Weg nach unten finden

Ist Regen in Sicht, dann errichte dein Shelter am besten an einem der genannten Standorte, die bereits von Natur aus einen gewissen Schutz bieten können. Baue ein Dach aus Rinden abgestorbener Bäume, Zweigen, Ästen und Laub.

Als besonders effektiv eignet sich eine Dachkonstruktion auf einem umgestürzten oder für den Zweck eines Dachgiebels umgelegten Baumstammes. Längs daran stapelst du stärkere Äste auf. Diese werden mit Laubästen, Nadelästen, Laub und Rinden bestückt, bis kein Wasser mehr von außen hindurchdrängen kann.

Shelter aus Naturmaterialien im Wald
Shelter aus Naturmaterialien im Wald

Sonnenschutz und Schatten

Nicht nur Regen und Nässe gilt es abzuhalten. Bist du auf freier Fläche unterwegs, dann kann es im Sommer oder in warmen Regionen notwendig werden, einen Sonnenschutz zu errichten. Am besten hast du hierfür eine Plane dabei, die du beim Laufen über dir trägst und aus der du ein Schutzdach über deinem Lagerplatz bauen kannst.

Shelter aus Plane auf freier Fläche und ohne Befestigungsmöglichkeiten wie Bäumen
Shelter aus Plane auf freier Fläche und ohne Befestigungsmöglichkeiten wie Bäumen

Besitzt du keine Plane, dann können große Blätter, Zweige und Äste dafür verwendet werden, ein Sonnendach zu bauen.

Bodenisolierung

Wird das Shelter nur durch deine eigene Körperwärme aufgeheizt, dann solltest du es so eng bemessen wie möglich bauen. Dabei ist die Kälte von unten nicht zu vernachlässigen und auch der Zugang muss einigermaßen verschlossen werden. Das kannst du durch eine Decke, ein T-Shirt, deinen Rucksack oder einfach gebündelte Zweige realisieren.

Beim Schlafen im Schlafsack im Freien erreicht die meiste Kälte den Körper über den kalten Boden. Der Stoff des Schlafsackes wird an der Liegefläche zusammengepresst, wodurch er weniger isoliert. Befindet sich keine ausreichend isolierende Schutzschicht (Isomatte oder improvisierte Iso-Schutzschicht aus Naturmaterialien) darunter, beginnst du zu frieren.

Baust du ein Shelter, solltest du also nicht nur an den Schutz vor Kälte denken, den du durch gut abdeckende Wände erzielst. Genauso wichtig wie die Wände der Unterkunft ist die Bodenisolierung. Siehe dir also auch den Platz an, auf dem du das Shelter errichten willst. Ist die Erde sehr feucht, suche dir besser einen geeigneteren Untergrund.

Lege den Boden mit Ästen und Zweigen aus und gebe darüber reichlich Laub und/oder trockene Moose, um eine bestmögliche Bodenisolierung zu erzielen.

Bei Regen: Wassergraben

Schläfst du bei Regen im Shelter, dann ziehe einen Wassergraben mit Ablauf außen herum. Mit einem Grabstock lässt sich das einfach bewerkstelligen. Dank des Wassergraben fließen abtropfendes Wasser vom Dach und Rinnsale weg vom Schlafplatz.

Zusätzliche Wärme durch Feuerreflektor

Ist es sehr kalt, dann errichte eine Feuerstelle in einigem Abstand zum Eingang deines Shelter. Achte dabei wieder auf die Windrichtung. Der Qualm vom Feuer sollte nicht ins Innere deiner Behausung ziehen.

Durch einen Feuerreflektor hinter der Feuerstelle wird die Hitze des Feuers in deine Richtung gelenkt. Der Feuerreflektor besteht einfach aus einigen dicken Ästen, die du übereinander gestapelt hast.

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